Regelmäßig praktizierte Dankbarkeit beschert Dir ein Gefühl von Zufriedenheit, Glück und Fülle und ist der Gegenpol zu Neid, Unzufriedenheit und Mangelbewusstsein. Jeder Mensch kann Dankbarkeit kultivieren. Ich erlebe doch immer wieder, dass einige Missverständnisse oder auch Widerstände auftauchen, wenn es um das Thema Dankbarkeit geht. Ich möchte ein paar Gedanken dazu zu teilen, was Dir vielleicht hilft, dieses kraftvolle Thema in Dein Leben zu bringen.

Default Mode des Gehirns

Wir sind oft sehr geübt darin, den Mangel in unserem Leben zu sehen, Fehler zu finden, jedes Haar in der Suppe zu identifizieren. Für unser Gehirn ist dieser Modus des Ausspähens von Gefahren oder Bedrohungen ein wichtiges Mittel, um unser Überleben zu sichern. Das heißt konkret, wenn wir immer nur die bunten Blümchen auf der Wiese gesehen hätten, aber nicht den nahenden Tiger, der uns vielleicht angreifen will, hätten unsere Vorfahren gar nicht überlebt. Daher ist es hilfreich, dass wir auch Ängste haben, Risiken einschätzen können, oder dass wir in einer konkreten Gefahr darauf vertrauen können, dass es eine Stressreaktion in uns gibt, die vollautomatisch abläuft und uns hilft und schützt. So weit so gut…

Leider neigt unser Gehirn aber auch dazu, unsere Umwelt ständig mit einer negativen Verzerrung wahrzunehmen. So als hätten wir ständig eine dunkle Brille auf, die uns vor allem die Probleme, Schwierigkeiten und Katastrophen sehen lässt. 💣

Ein kleines Experiment:

Schau Dir diese 5 Gleichungen an und beantworte für Dich die Frage: was fällt Dir auf?

10+3=13

60-15=45

45+5=51

87-7=80

4+7=11

Was ist Dir als erstes aufgefallen?

Den allermeisten Menschen fällt als erstes auf, dass eine Gleichung falsch ist. Ich habe bei diesem Experiment ehrlich gesagt selten gehört: 4 Gleichungen sind richtig 😀 und ich selber habe das bestimmt auch im ersten Moment nicht gedacht. Aber es ist doch auch die Wahrheit, dass vier Gleichungen richtig sind! Natürlich ist es so, dass eine Gleichung nicht stimmt und das soll ja auch zur Geltung kommen dürfen! Aber, auch wenn mehr richtig ist als falsch, richtet sich unser Fokus im Alltag oft eher auf das Suchen nach all dem, was nicht klappt, was besser sein könnte, was schief läuft. Wir erleben zudem die guten Seiten und Geschenke unseres Lebens sehr schnell als selbstverständlich und normal. Wenn es um persönliche Erfahrungen geht, bleiben die schlechten, negativen oder schmerzhaften Erfahrungen oft viel länger im Geist hängen, als die Guten. Anders gesagt: wir lernen schneller aus negativen Erlebnissen, als aus positiven.

Was bleibt eher an Dir hängen? Die positiven oder negativen Erfahrungen?

Evolutionär bedingt reagiert unser Gehirn also intensiver auf die negativen Ereignisse als auf die Positiven und speichert viel eher die blöden Ereignisse als die positiven Erfahrungen. Bei ersteren sind wir wie ein Klett Band, an dem die schlechten Erfahrungen kleben bleiben, bei letzteren sind wir eher wie Tautropfen auf einem Blatt: so schön sie auch sind, sie perlen schnell wieder von uns ab.

Ein paar Beispiele:

Unser Gehirn möchte uns vor Gefahren schützen und tendiert daher manchmal zu sehr dazu Probleme zu finden und Dinge zu dramatisieren. Wenn es aber keine wirklichen Gefahren gibt, fängt der Geist oft an, sich ständig damit zu beschäftigen was nicht gut gelaufen ist. Wir hadern mit irgendetwas, dramatisieren oder machen uns sorgenvolle Gedanken über die Zukunft. So richten wir dann viel Aufmerksamkeit auf den Mangel und die Schwierigkeiten, die es unbedingt zu vermeiden gilt. Auch, wenn wir noch gar nicht wissen, ob all diese Schwierigkeiten jemals eintreten werden. Aber sicher ist sicher…🤨

Diese Denkmuster laufen meist in einem unbewussten, vollautomatischen Modus ab. Das heißt wir entscheiden uns nicht bewusst für diese Art zu Denken, sondern es denkt einfach so in uns, weil wir es eben gewohnt sind und schon immer so gemacht haben. Jeder Gedanke hat allerdings auch ein dementsprechendes Gefühl im Schlepptau und so können wir uns regelrecht in einen schlechten Gefühlszustand `hineindenken´.

Die Energie folgt der Aufmerksamkeit
Wohin lenkst Du Deine Aufmerksamkeit ?

Worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken, wird größer

Dankbarkeit ist der Gegenpol

Wenn wir regelmäßig Dankbarkeit kultivieren, in dem wir uns beispielsweise am Abend 5 Sachen bewusst machen, die am heutigen Tag gut gelaufen sind, wirken wir diesem negativen Mechanismus entgegen.

Frage Dich am Morgen, am Abend und zwischendrin “für was bin ich gerade dankbar?” oder “für was bin ich heute dankbar?” Mach die Dinge ganz klein, dann findest Du bestimmt auch etwas, selbst wenn es Dir anfangs schwer fällt. Mach es zu einer ständigen Gewohnheit und Dankbarkeit zu Deinem Begleiter. Sofort wird sich Dein innerer Zustand ändern. So lenkst Du Deinen Fokus immer wieder auf Deine Ressourcen und nicht auf den Mangel.

Vielleicht hat Dich jemand angelächelt

Vielleicht sind Deine Schmerzen von gestern verflogen

Vielleicht hat jemand an Dich gedacht

Vielleicht haben Deine Balkonblumen angefangen zu blühen

Vielleicht ist zwar die Straßenbahn nicht gekommen, aber der Ersatz Bus hat reibungslos funktioniert (das ist bestimmt nicht in allen Ländern so)

Vielleicht hast Du keinen Strafzettel bekommen, obwohl Du im Halteverbot geparkt hast

usw. usw.

Schwierige Gefühle nicht erleben wollen?

Jetzt kommen wir zu einem der Missverständnisse, die ich ab und zu höre. Dankbarkeit zu praktizieren bedeutet, dass man sich alles rosarot denkt und schwierigen Gefühlen wie Trauer, Wut, Angst keinen Platz im Leben gibt. So als wäre Dankbarkeit eine dicke Decke, mit der man alles zudeckt, was man eben nicht empfinden will. Das ist falsch verstanden. Wenn ich beispielsweise gerade tiefe Trauer und auch Schmerz empfinde, weil mein Partner mich verlassen hat muss ich nicht sofort etwas finden, für das ich an dieser Tatsache Dankbarkeit empfinde. Es ist wichtig, allen Gefühlen Raum zu geben, der Trauer, dem Schmerz Zeit zu geben. Dennoch gibt es bestimmt in jedem Tag irgendetwas, für das ich dankbar sein kann, auch, wenn ich gerade eine schwierige Lebensphase erlebe. Vielleicht ist jemand da, der mich stützt, vielleicht hat mich jemand zum Lachen gebracht, vielleicht bin ich einfach dankbar, dass ich morgens aufgewacht bin. Ich selber habe erlebt, dass ich mein geliebtes (Seelen-)Pferd einschläfern musste und unendlich traurig war. Der Gedanke dankbar zu sein für die gemeinsame Zeit, die enge Verbindung und besonders tiefe Beziehung die wir haben durften, war für mich ein großer Trost. Es hat mir geholfen von dem riesen Schmerz nicht weggespült zu werden. So kann Dankbarkeit ein Gegenpol und Trost werden, auch in schwierigen Zeiten.

Impulse für Deine tägliche Dankbarkeitspraxis

Es gibt so viel, wofür Du dankbar sein kannst ! Sei einfach kreativ damit. Dies hier sind ein paar Impulse, die Du ausprobieren kannst.

Dankbarkeit jeden Tag

Schreibe jeden Tag 10 Dinge in ein Buch, für die Du dankbar bist. Atme dabei bewusst, so dass es von Herzen kommt.

Denke jeden Morgen an mindestens eine Sache für die Du dankbar bist, nachdem Du aufgewacht bist.

Gib Dankbarkeit weiter an andere Menschen. Bedanke Dich auch für ‘Kleinigkeiten’ oder für Ihre Zeit oder für Gespräche.

Sei gespannt was sich verändert !

Kampf oder Flucht ? Was ist Dein Szenario?

Einsteigen, Autotür zu, Musik an und los geht die wilde Fahrt. Ein großes Ego nimmt auf dem Beifahrersitz Platz und passt auf, was die anderen Idioten auf der Straße alle so machen. “Kann ja niemand richtig Autofahren (außer mir ). Puh, schon wider so ein Trödler vor mir, fahr zu Du D****, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit….jetzt muss natürlich auch noch der Lieferwagen hier auf der Fahrspur parken und alle müssen die Spur wechseln, oh Mann das macht mich echt verrückt.” 👿

Kommt Dir das bekannt vor ? oder vielleicht eher

“Ohhhh, ich muss ins Büro, zu spät dran, naja frühstücken und mich schminken kann ich auch noch im Auto. Mist, ich war gestern schon zu spät, jetzt aber schnell…alles klar, shit schon wieder Stau, das gibt’s doch nicht…hier geht ja gar nichts weiter. Jetzt stehe ich hier still, ich dreh durch, ich habe doch gar keine Zeit..ich komme zu spät…das ist eine Katastrophe….😳.”

oder vielleicht eher

“ich bin kein Speed Junky, ich halte mich gerne an die vorgegebene Geschwindigkeit. Hier an diesem Autobahnabschnitt ist ja 120, da fahre ich dann auch nicht viel schneller… Krass, das Auto hinter mir kommt aber ziemlich schnell daher, boah der bremst gar nicht, sondern blinkt mich einfach nur an, damit ich sofort die Spur frei mache. Geht ja nicht, da ist ein LKW rechts neben mir. Mir rutscht fast das Herz in die Hose, wie schnell der auf mich zukommt und wie dicht der auf mich drauf fährt. Ich kann nicht mal mehr sein Nummernschild sehen. Das stresst mich total und macht mir Angst. Hoffentlich kann ich ihn gleich vorbei lassen, sonst mache ich noch einen Fehler aus Stress….” 😨

Der Straßenverkehr gleicht einer Kampfarena

Es scheint manchmal so, dass der Straßenverkehr zu einem Kampfplatz wird, an dem es wenig Hemmungen und viel Aggression und Rücksichtslosigkeit gibt. Je dichter der Verkehr wird, desto dünner werden die Nerven. Diese Blechkiste um uns herum führt dazu, dass Menschen vergessen, dass in jeder anderen Blechkiste ebenfalls ein Mensch mit Gefühlen, Bedürfnissen und Wünschen sitzt. Auch, wenn wir ihn manchmal gar nicht sehen können. Das Auto vermittelt uns das Gefühl anonym zu sein und die unbewusste Erlaubnis unseren Stress hemmungslos auszuagieren (vielleicht ein bisschen so wie in den sozialen Medien).

Es ist mit Sicherheit so, dass der Straßenverkehr ein großer Stressor unserer modernen Zeit sein kann, besonders, wenn Du jeden Tag Auto fährst, oder jeden Tag im gleichen Stau stehst, oder jeden Tag ewig suchst, bis Du einen Parkplatz vor Deiner Haustür findest.

Durchschnittlich verbringen Deutsche 120 Stunden im Jahr im Stau. Das ist ganz schön viel Zeit, die oft in einem Zustand von Ärger und Frust verbracht wird.

Was hat eigentlich die Steinzeit mit Autofahren zu tun?

egal, was Dein Szenario ist, dass Dich in Stress versetzt, oder aus dem Gleichgewicht bringt. Wir haben alle unsere Trigger, die unser inneres Stressmonster anspringen lassen. Wir können mit Kampf und Aggression reagieren, oder mit Flucht und Angst – beides ist im Auto nicht so hilfreich . Die Herausforderung ist oft, dass wir uns ohnmächtig fühlen, da wir ja keinen Einfluss darauf haben, was die anderen Autofahrer machen oder wie der Verkehr so läuft. Dann springt unser inneres Alarmsystem auf rot und je nach Mensch und Situation reagieren wir mit Kampf oder Flucht. Das hat ja in der Urzeit auch unser Überleben gesichert, wenn ein wildes Tier uns angegriffen hat und unser Leben wirklich in Gefahr war. Daher ist dieser Modus standardmäßig bei uns installiert 😊 und läuft superschnell automatisch ab. Ohne, dass wir darauf gefühlt einen Einfluss haben, wie auf Knopfdruck. Jemand nimmt uns die Vorfahrt oder hupt uns an und zack- Kampfmodus-wir wollen es ihm heimzahlen oder spüren den Ärger im Körper aufsteigen oder den Stress im Kopf.

Natürlich können wir bestimmte Vorkehrungen treffen, wie z.B. andere Wege fahren, zu anderen Zeiten fahren, oder überhaupt nicht Auto fahren. Aber klar, das ist auch nicht immer möglich und alltagstauglich. Vielleicht ist es in Deinem Beruf sogar zwingend erforderlich, dass Du mit dem Auto fährst, es gibt ja Taxifahrer, Busfahrer, LKW Fahrer oder Lieferdienste, oder Du wohnst einfach so, dass es keine anderen Verkehrsmittel gibt, die Du nutzen kannst. Jeder hat seine Gründe ins Auto zu steigen. Wenn das bei Dir so ist, dann habe ich jetzt ein paar achtsame Tipps für Dich, wie Du im Auto gelassener werden kannst:

Tipps für mehr Achtsamkeit beim Autofahren

Wenn Du wissen willst, wie Du sofort eine Atemübung praktizieren kannst, trag Dich hier für mein kostenfreies Wochenprogramm “Into Balance” ein.

Alle diese Herausforderungen des modernen Lebens sind im Grunde Übungsfelder für mehr Gelassenheit und Ausgeglichenheit im Leben. Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern sich auf die spannende Reise zu sich selbst zu begeben. Im Auto zeigen sich ja oft Verhaltensweisen, die wir sonst gar nicht von uns kennen. Ist ja eigentlich ziemlich interessant, wer da so das Lenkrad übernimmt in uns 🙊. Vielleicht lohnt es sich, diese inneren Anteile mal besser kennen zu lernen.

Wenn Du mehr über die wunderbare Welt der Achtsamkeit erfahren willst, buche ein kostenloses Infogespräch (ca. 20 Minuten) ganz einfach über mein Kontaktformular.

Sorge gut für Dich-auch beim Autofahren.

Wird PME abgekürzt oder manchmal auch PMR (für Progressive Muskelrelaxation)

Also die Entspannungsmethode PME ist grundsätzlich für jeden Menschen gut, ABER

Für Dich besonders gut geeignet, wenn Du z.B.:

Entspannen möchtest, aber das Gefühl hast, stillsitzen oder liegen ist schwierig und macht Dich eher nervös

Ganz ruhig zu werden braucht bei Dir etwas länger oder klappt auch manchmal gar nicht

Oder Du schon weißt, dass Deine Muskeln oft zu angespannt sind

Woher kommt diese Methode?

Sie wurde von dem amerikanischen Arzt Edmund Jacobson (1885-1976) entwickelt. Es gibt sie also schon eine ganze Weile. Er

beschäftigte sich mit dem engen Zusammenhang von Psychischen Belastungen und körperlichen

Verspannungen. Daraus folgerte er, dass man den Zusammenhang umkehren könne und durch

bewusste muskuläre Entspannung sich auch der psychische Allgemeinzustand eines Menschen verbessert. Zu Beginn der 30 er Jahre des letzten Jahrhunderts stellte er sein Verfahren erstmals an der Universität von Chicago vor. Sein Motto war:

you must relax – Du musst entspannen

Was kann man mit dieser Methode erreichen?

Wie alle Entspannungsverfahren helfen diese Übungen den Körper in einen entspannteren Zustand zu bringen. Das fühlt sich angenehm an und bringt uns mehr Gelassenheit in allen Lebenslagen.

Alles im Leben dreht sich um Gleichgewicht. Wir brauchen eine gewisse Anspannung, damit wir einen Antrieb haben, damit wir leistungsfähig sind und überhaupt morgens aufstehen. Aber genauso brauchen wir Zeiten der Ruhe und Erholung im Tag, damit die Anspannung und der Stress nicht zu groß werden. Um dieses gesunde Gleichgewicht zu bewahren, können Übungen aus der Progressiven Muskelentspannung beitragen.

Bei welchen Themen hilft diese Methode konkret?

Innere Unruhe und Ängste reduzieren

Gedanklich abschalten

Muskuläre Verspannungen lösen

Schmerzen reduzieren

Den Körper besser zu spüren

Stress wieder los zu werden

Besser einschlafen

Sich im Körper wohler fühlen

Wie genau funktioniert diese Methode?

Es ist ziemlich einfach und leicht zu lernen.

Bestimmte Muskeln werden in einer festgelegten Reihenfolge (progressiv) angespannt, wieder losgelassen und dann wird bewusst der Unterschied wahrgenommen. Dabei spielt die Aufmerksamkeit eine wichtige Rolle. Sie sollte auf die Empfindungen vor, während und nach der Anspannung gerichtet sein. Klingt einfach ? Ist es auch. Wie alle Entspannungsmethoden braucht es etwas Übung, bis man die Basis eingeübt hat, so dass es dann wie ein Reflex werden kann, die Muskeln loszulassen.

Es gibt längere und kürzerer Versionen, je nach Trainingsstand und Zeit kannst Du damit variieren.

Ist diese Methode wissenschaftlich fundiert?

In einer 1994 veröffentlichten Metastudie wurden 66 publizierte Studien mit zusammen etwa 3000 Patienten zur PME als eigenständigem Therapieverfahren ausgewertet. In 75 % der Studien wurden deutliche Symptombesserungen, in 60 % darüber hinaus Verbesserungen der allgemeinen Befindlichkeit festgestellt. Bei Angst- und Spannungszuständen (inklusive damit verbundener körperlicher Beschwerden) sei die spezifische Wirksamkeit der PME gut belegt (Quelle: Wikipedia)

Wie kann ich anfangen diese Methode zu lernen?

Ich zeige Dir gerne wie es geht. Kontaktiere mich einfach und buche ein kostenfreies Kennenlerngespräch.

Hab ich schon mal irgendwo gehört….
Dieser Satz begegnet mir häufig, ist ja auch kein Wunder, denn Autogenes Training (Abgekürzt AT) gibt es schon seit fast 100 Jahren. Klingt ja irgendwie Old School…
1932 (! ) veröffentlichte der Begründer dieser Methode, Johannes Heinrich Schultz, das Werk ‚ ‘Autogenes Training, konzentrative Selbstentspannung’. Dieses Training ermöglicht es einen körperlichen und geistigen Zustand der Entspannung auto-gen (also aus sich heraus) nur über die Konzentration und Vorstellungskraft herbei zu führen. Das funktioniert mit monotonen formelgleichen Sätzen, die in einer bestimmten Reihenfolge mehrmals wiederholt werden.


Ein Beispiel: durch das Wiederholen des Satzes „mein rechter Arm ist angenehm schwer“ stellt sich mit der Zeit ein angenehmes Gefühl der Schwere im rechten Arm ein. Das heißt, die Muskulatur im rechten Arm hat durch die gedankliche Wiederholung des Satzes mehr losgelassen, was zu einem erhöhen Schwereempfinden im Arm führt. Natürlich bleibt unser Körpergewicht immer gleich, der Körper fühlt sich einfach nur angenehm schwer und losgelassen an, wenn wir uns entspannen.

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Wenn wir unseren Gefühlen mit Achtsamkeit begegnen wollen, hören wir oft, dass alle Gefühle erst mal da sein dürfen, wir sie nicht wegdrücken, sondern sie eher „nur” zur Kenntnis nehmen sollen. Tja, gar nicht so einfach Gefühle nur zur Kenntnis zu nehmen, denn sie sind ja begleitet von einer gewissen Energie, die es manchmal fast unmöglich macht, nicht impulsiv und sofort zu reagieren, z.B. wenn das Gefühl Wut ist. Wut ist ja eine starke Antriebskraft und will sich irgendwie gleich in einer Handlung ausdrücken. Ein bisschen Wut ist ja manchmal ganz gut, um sich behaupten zu können oder um sich abgrenzen zu können, aber wie kann ich denn dieses Gefühl einfach nur da sein lassen, ohne gleich zuzuschlagen (zumindest verbal oder den Tisch).?

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Es gibt Zeiten im Leben die sind wie tiefe und schattige Täler, auch wenn Du weißt, dass woanders die Sonne immer scheint! Im Moment sind wir konfrontiert mit explodierenden Infektionszahlen, immer neue Meldungen von noch mehr Menschen auf Intensivstationen, fast 100.000 Corona Toten und erneuten drohenden einschneidenden Massnahmen für alle. Daneben die ganzen negativen Meldungen in den Nachrichten wie die  von Menschen, die irgendwo in einem Grenzgebiet zwischen Polen und Weißrussland in unwürdigen Bedingungen festgehalten werden, dem fortschreitenden Klimawandel, die zunehmende Abholzung des Regenwaldes usw. usw. Das kann auf Dauer ganz schön ermüdend und zermürbend sein und man kann sich diesem kollektivem negativem Strom an manchen Tagen nur sehr schwer entziehen.

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Wir sind alle unterschiedliche Persönlichkeiten mit Stärken und Schwächen, mit Angewohnheiten, Denkmustern, Sichtweisen, unterschiedlichem Humor und auch den vielfältigsten Verletzungen und Erfahrungen aus der Vergangenheit. Wenn wir mit anderen Menschen zu tun haben, gibt es immer welche bei denen läuft es einfach leicht, wir finden Übereinstimmungen, verstehen uns, haben Interesse aneinander, wir finden uns sympathisch und fühlen uns verstanden.
Dann gibt es welche, die sind uns irgendwie gleichgültig, oder wir erleben eine gewisse Distanz, haben auch kein sonderliches Interesse an Ihnen, oder wir finden einfach keinen gemeinsamen Nenner.
Oder es gibt Menschen, die sind uns unsympathisch, fremd, die ärgern uns durch ihr Verhalten, es gibt vielleicht Streit oder Konflikte, wir fühlen uns unverstanden, respektlos behandelt oder sind einfach nur genervt.
Was macht es aber mit mir, wenn ich mich immer wieder über den gleichen Kollegen ärgere? Wenn ich meinem Nachbarn aus dem Weg gehe, weil ich ihn schwierig finde, oder mich immer wieder über meine Eltern aufrege, weil sie jetzt schon wieder was ganz Blödes gesagt haben?

Jeder Ärger, Streit, Kampf kostet Kraft, raubt mir Energie und zehrt an meinen Gefühlen. Vielleicht macht es mich auch innerlich hart und unerbittlich und führt dazu, dass ich mich innerlich verschließe. Wenn wir für 5 Atemzüge die Augen schließen und in unser Herz atmen, können wir meistens spüren, ob wir innerlich versteinert sind, oder uns wieder öffnen können, um eine andere Sichtweise auszuprobieren.

Was oft im Konflikt innerlich passiert ist, dass wir uns über den Anderen stellen, bewusst oder unbewusst glauben, dass wir besser sind, im Recht sind, oder der Andere ja blöd ist, keine Ahnung hat oder einfach nur ein Depp, oder sogar krank ist.

Wie kann das aber gehen, zu hilfreicheren Gedanken zu kommen, wenn die Gefühle von Ärger sich in mir breit gemacht haben?

Auf einer gedachten Achse zwischen Hass und Liebe gibt es viele Abstufungen von Gefühlsqualitäten, die wir (für einen Menschen) empfinden können. Irgendwo in der Mitte dieser gedachten Linie befindet sich ein neutraler Bereich. Wenn es uns gelingt, unsere Gedanken zumindest in den neutralen Bereich zu bewegen, haben wir bereits viel gewonnen. Wir müssen, den Menschen nicht mögen, müssen ihn aber deshalb auch nicht geringschätzen.

Die Gedanken und damit auch die Gefühle zumindest in den neutralen Bereich bringen ! Das wäre schon ein erster (großer) Schritt.

Die Menschen, die für uns eine Herausforderung sind, können jedenfalls tolle Erfahrungen für uns ermöglichen und dazu beitragen, dass wir uns selber besser kennenlernen und auch weiter wachsen. Das könnte eine neue Sichtweise für uns sein, um uns nicht im Ärger zu verlieren. Vielleicht könnte es auch helfen, sich zu fragen, was dieser für uns schwierige Mensch besonders gut kann, um die Bewertungen über ihn, in den neutralen Bereich zu holen. Vielleicht kann er besonders gut für sich einstehen, oder hat einen gesunden Egoismus, oder ist besonders empfindsam, oder, oder…das ist dann eine Facette, die diesen Menschen auch ausmacht, neben vielen anderen…

Immer wieder hören und lesen wir, dass es hilfreich ist Achtsamkeit zu üben und den „Autopiloten“ in uns für eine gewisse Zeit abzuschalten und bewusst und selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen. Manchmal frage ich mich, wie das praktisch geht im Alltag zwischen to-do Listen und Aufgaben, die zu erledigen sind. Heute Morgen durfte ich eine Erfahrung dazu machen. Voller Tatendrang bin ich aufgestanden, mit einer Reihe von Punkten im Kopf, die ich heute abarbeiten wollte. Als aller erstes wurde ich mit einer Nachricht konfrontiert, die mich einfach traurig gemacht hat. Nun war mein erster Reflex zu sagen, „was soll`s ? Weiter im Text, es gibt viel zu tun…“ Irgendwie habe ich aber gespürt, dass mein Körper und meine Seele dagegen rebelliert haben, dieses Gefühl der Trauer und Berührtheit einfach nieder zu bügeln als dürfe es nicht sein.

Nun, dann bin ich in den Wald gegangen, da mein Körper eigentlich das Bedürfnis nach frischer Luft und Meditation in der Natur hatte. Es war ein herrlicher Herbstmorgen, voller Licht, Glitzer und Naturschönheiten. Nach 45 Minuten im Wald, konnte irgendwie alles in mir wieder seinen Platz finden, Klarheit und Ruhe einkehren und ich mich daraufhin allen Aufgaben mit Motivation widmen. Wie oft im Alltag gehen wir einfach über diese Hinweise des Körpers und der Seele hinweg, weil sie gerade nicht in unseren Plan passen? Wie oft muss unser Körper sich erst richtig deutlich melden, bevor wir innehalten und uns fragen, was würde mir jetzt in diesem Moment gerade gut tun?

Ständig erreichbar und immer ‘on’ ? Bei vielen Menschen verschwimmt die Grenze zwischen Beruf und Privatleben immer mehr. Durch die Möglichkeit rund um die Uhr Mails und Nachrichten zu bekommen und zu verschicken, immer über die neuesten  Ereignisse rund um den Globus informiert zu werden oder an jedem Ort die Möglichkeit zu haben, seine Arbeit zu erledigen, wird abschalten für viele immer schwieriger.

Erholungskompetenz

Erholung geschieht in den Zeiten, in denen wir bewusst eine Pause machen. Es setzt aber auch die grundsätzliche  Bereitschaft voraus, sich wirklich für eine bestimmte Zeit auszuklinken und vielleicht auch mal das Handy abzuschalten oder weg zu legen. Wie wir dann unsere Energien am besten wieder aufladen, ist von Mensch zu Mensch und auch von Tag zu Tag unterschiedlich. Wichtig ist zu wissen, was Du gerade in dem entsprechenden Moment brauchst und was Dir gut tut. Wenn es Dir häufig nicht gut gelingt, die Gedanken zu beruhigen und ‘runter zu kommen’, kann ein Coaching unterstützen, um die Fähigkeit des bewussten Abschaltens und Entspannung zu trainieren.

Spreche mich gerne an, wenn Du mehr wissen willst !

Mehr Infos zu Entspannungsmöglichkeiten findest Du auch hier

https://www.test.de/Entspannungsverfahren-Ruhe-tanken-4305067-0/