Nicht alles muss gemacht, geplant oder kontrolliert werden – manchmal darf das Leben einfach fließen

Wir leben in einer Welt, die viel von uns will. To-do-Listen, Termine, Erwartungen – nicht nur von außen, sondern oft auch von innen. Wir funktionieren. Wir halten durch. Wir leisten. Bis wir merken: Etwas in uns ist müde geworden. Nicht nur der Körper, auch der Geist sehnt sich nach Ruhe. Nach einem Moment des Nichtstuns, nach einem Innehalten.

Doch wie geht das – loslassen, wenn man es gewohnt ist, alles im Griff zu haben? Wie lässt man den Tag geschehen, ohne dabei das Gefühl zu haben, „nicht genug“ zu sein?

In diesem Artikel lade ich dich ein, kleine Inseln des Geschehen Lassens in deinem Alltag zu entdecken. Momente, in denen du nicht kämpfen, nicht planen, nicht kontrollieren musst. Sondern einfach nur da bist – und darauf vertraust, dass das Leben dich trägt.

Kontrolle gibt (vermeintlich) Sicherheit – aber sie macht auch müde

Viele von uns versuchen, ihren Alltag im Griff zu behalten – und das nicht ohne Grund. Kontrolle gibt uns das Gefühl von Sicherheit. Wenn alles nach Plan läuft, wenn keine Überraschungen auf uns warten, fühlen wir uns stabil. So hoffen wir, unangenehme Gefühle vermeiden zu können: Angst, Unsicherheit, Überforderung.

Aber das Leben funktioniert nicht nach Plan. Es überrascht, es verändert sich, es macht Umwege. Und je mehr wir versuchen, jeden Moment zu kontrollieren, desto anstrengender wird es.

Stell dir vor, du stehst im Meer und kämpfst gegen die Wellen an, weil du willst, dass das Wasser still ist. Jeder Muskel ist angespannt, du hältst die Luft an, versuchst, dich aufrecht zu halten. Irgendwann bist du erschöpft. Und vielleicht merkst du: Es ist nicht das Wasser, das dich müde macht – es ist der Widerstand.

Wenn du dich aber treiben lässt, beginnst du, mit den Wellen zu tanzen. Du musst nicht alles im Griff haben. Du darfst dich mitbewegen. Vertrauen.

Kleine Szenen aus dem Leben: Kontrolle oder Vertrauen?

Du willst im Gespräch unbedingt verstanden werden – und verkrampfst dich innerlich. Was passiert, wenn du erstmal nur zuhörst?

Du planst deinen Tag durch – und dann sagt jemand kurzfristig ab. Statt zu hadern: Was will der freie Raum dir vielleicht zeigen?

Du versuchst, eine Entscheidung zu erzwingen – aber sie fühlt sich nie richtig an. Vielleicht ist es noch nicht Zeit – und die Antwort kommt, wenn du still wirst.

Jemand organisiert etwas für dich mit – bucht zum Beispiel ein Hotelzimmer. Und du spürst sofort den Impuls, das Ergebnis zu kontrollieren: Nochmal selbst anrufen, nachfragen, recherchieren. Was wäre, wenn du vertraust, dass es gut wird – auch wenn du es nicht selbst gemacht hast?

Wie du erkennst, dass du dich unnötig anstrengst

Der Wunsch nach Kontrolle schleicht sich oft so subtil in unser Leben, dass wir ihn nicht sofort bemerken. Doch unser Körper und unser Geist senden uns ständig kleine Signale, wenn wir wieder anfangen zu kämpfen, statt zu vertrauen.

Typische Anzeichen, dass du wieder im „Kampfmodus“ bist:

Diese Momente sind keine Fehler. Sie sind kleine Einladungen, innezuhalten und dich bewusst wieder mit der Strömung des Lebens zu verbinden. Statt gegen die Wellen anzukämpfen, kannst du lernen, einfach mit zuschwimmen und darauf zu vertrauen, dass alles zur richtigen Zeit seinen Lauf nimmt. Vielleicht spürst Du dann wie etwas in Deinem Inneren weicher wird.

Wenn du aufhörst, gegen das Leben zu kämpfen, dann wird das Leben dir auf wunderbare Weise zur Seite stehen.
Pema Chödrön

Durch regelmäßige Meditation lernen wir, weniger reaktiv zu sein. Zwar gibt es immer noch diese spontanen Impulse – das Bedürfnis, sofort aufzustehen, etwas zu klären, zu organisieren oder zu lösen. Doch in der Stille der Meditation üben wir, diese Impulse wahrzunehmen und da sein zu lassen, ohne sofort zu handeln. Wir erkennen, dass es oft nicht die Handlung ist, die uns Frieden bringt, sondern die Fähigkeit, den Moment zu erleben und ihn mit einer Haltung des Vertrauens anzunehmen.

Kleine Rituale, um mehr geschehen zu lassen

Geschehen lassen bedeutet nicht, sich zurückzulehnen und gar nichts mehr zu tun. Es bedeutet, bewusst den Moment wahrzunehmen, loszulassen, was du nicht kontrollieren musst – und dem Leben Raum zu geben, sich zu entfalten. Vertrauen heißt nicht, dass man alles weiß. Es heißt, dass man in der Lage ist, mit dem Nichtwissen zu sein. Diese kleinen Rituale und Haltungen können dich dabei unterstützen:

🕊️ 1. Der bewusste Zwischenraum

Bevor du auf eine Nachricht antwortest, bevor du etwas zusagst, bevor du in Aktion gehst – mach eine Pause. Einen Atemzug lang. Spüre, was in dir wirklich da ist. Vielleicht entsteht daraus ein anderes Handeln. Oder gar keines.

🌿 2. Einmal am Tag „nichts optimieren“

Erlaube dir bewusst, etwas nicht effizienter, schneller oder besser zu machen. Einfach so lassen, wie es ist. Vielleicht ist es der unordentliche Schreibtisch, das einfache Mittagessen oder der Spaziergang ohne Schrittzähler.

🌀 3. Der Satz „Ich muss das jetzt nicht lösen“

Wann immer dein Kopf anfängt zu kreisen, wiederhole innerlich: „Ich muss das jetzt nicht lösen.“ Und schau, ob dein System ein wenig weicher wird. Nicht jede Frage braucht sofort eine Antwort. Vielleicht ist es gerade jetzt hilfreich weniger zu tun und ein bisschen mehr geschehen zu lassen.

🌊 4. Vertrauen üben mit einer kleinen „Abgabe“

Lass bewusst eine Sache los, die du sonst kontrollieren würdest: Jemand anders bestellt das Essen. Du fragst nicht nochmal nach dem Zeitplan. Du rufst nicht nochmal im Hotel an. Und beobachte, was passiert. Vielleicht… gar nichts, oder etwas ganz Neues. Ich nehme mir morgens gerne den Satz: “Come what may…” mit in den Tag, um mich daran zu erinnern, dass ich nicht auf alles Einfluss habe. Bei mir wirkt das innerlich immer sehr entspannend.

✍️ 5. Abends rückblicken: Wo hab ich heute geschehen lassen?

Nimm dir ein paar Minuten am Abend und frage dich: Gab es heute einen Moment, in dem ich losgelassen habe? Einen kleinen Vertrauensmoment? Diese Rückschau stärkt dein Gefühl dafür, dass es geht – Stück für Stück.

Das Geschenk des Geschehen Lassens: Warum Vertrauen es Dir leichter macht

Am Ende geht es nicht darum, alles zu wissen oder alles im Griff zu haben. Es geht darum, mit dem Fluss des Lebens zu gehen, anstatt gegen ihn anzukämpfen. Vertrauen zu entwickeln und mehr geschehen zu lassen bedeutet, dich von der Last der ständigen Kontrolle zu befreien.

Es ist die Freiheit, auch mal nichts zu tun, den Tag fließen zu lassen und zu wissen, dass du trotzdem genug tust. Wer weiß für was es gut ist, wenn etwas nicht nach deinen Vorstellungen läuft? Du musst nicht immer die Verantwortung für jedes Detail übernehmen – das Leben hat seine eigene Weisheit, und oft ist der natürliche Ablauf viel effizienter und entspannter als das, was wir uns erhoffen.

Was passiert, wenn du mehr vertraust und loslässt?

Das Vertrauen, das du aufbaust, ist wie ein sanftes Netz, das dich auffängt, wenn du fällst, und dich begleitet, während du wächst. Es ist die Erkenntnis, dass das Leben für dich arbeitet und nicht gegen dich. Du kannst immer noch handeln, Entscheidungen treffen und aktiv sein – aber mit dem Wissen, dass du nicht alles kontrollieren musst.

In Momenten der Unsicherheit, der Angst oder des Zweifels kannst du einfach innehalten, tief durchatmen und dir selbst erlauben, loszulassen. Vertrauen bedeutet, dass du dem Leben Raum gibst, dir zu zeigen, wie es sich entfalten möchte – ohne dass du es ständig in die richtige Richtung drängst.

Manchmal ist der größte Akt der Weisheit, einfach loszulassen und darauf zu vertrauen, dass das Leben seinen eigenen Weg kennt. Atemzug für Atemzug.

Erfahre, wie kleine Pausen dein Wohlbefinden steigern – und wie du dir diese Erholungsmomente schaffst, selbst wenn dein Tag vollgepackt ist.

Kennst du das Gefühl, dass du dich im Alltag immer wieder selbst verlierst, weil alles zu schnell, zu viel und zu hektisch ist? Einfach tief ein- und ausatmen – und der Stress ist weg? Schön wär’s! Doch so einfach funktioniert es leider nicht.
Da eine Stressreaktion auf vielen Ebenen abläuft, wird dadurch dein ganzes System aktiviert. Aus diesem Zustand heraus kann es eine Weile dauern, bis sich dein Anspannungsniveau wieder normalisiert. Problematisch wird es, wenn der nächste Stress einsetzt, bevor du den ersten überhaupt verarbeitet hast. Dein Körper bleibt in einem dauerhaft hohen Stressmodus – wie ein Teller, auf den ständig neue Speisen gelegt werden, während du noch mit dem vorherigen Essen beschäftigt bist. Irgendwann ist er so voll, dass nichts mehr drauf passt. Mini Pausen helfen dir deinen “Teller” schneller wieder zu leeren ohne viel Zeit zu benötigen.

Stress gehört in der heutigen Arbeitswelt fast schon zum Alltag. Laut der Techniker Krankenkasse fühlen sich 47 % der Deutschen durch ihren Beruf gestresst. Lange Arbeitszeiten, permanente Erreichbarkeit und hohe Erwartungen setzen viele Arbeitnehmer unter Druck. In meinen Seminaren höre ich oft von Teilnehmenden, dass sie sich so gehetzt fühlen, dass wirkliche Pausen gar nicht vorstellbar sind. Die achtsamen Mikropausen, von denen hier die Rede ist, sind immer möglich-das ist ihr großer Vorteil. Wenn du dich darin schulst bewusste Mini Momente des Innehaltens gezielt in Deinen Tag zu integrieren, wirst du merken, wie du trotz voller To-do-Liste mehr Ruhe und Klarheit in deinen Alltag bringst.

Was sind Mikropausen eigentlich?

Mikropausen sind kurze Unterbrechungen während der Arbeit, die meist nur wenige Sekunden bis maximal ein paar Minuten dauern. Anders als längere Pausen, etwa die Mittagspause, dienen sie nicht der vollständigen Erholung, sondern als kurze Besinnungsmomente im Arbeitsalltag. Kleine Räume des bewussten und achtsamen Wahrnehmens, die dir helfen, ganz da zu sein, Verspannungen zu lösen und den Stresskreislauf zu durchbrechen.

Was bringen Mikropausen?

Bestimmt hast du schon vom Autopiloten-Modus gehört – ein Zustand, in dem wir automatisch funktionieren, ähnlich wie ein Flugzeug auf Autopilot. Unter Stress schaltet unser Gehirn oft in diesen Modus, weil es auf gewohnte Muster zurückgreift, um mit Anforderungen oder Herausforderungen umzugehen. Das Problem: Wir nehmen dann kaum noch bewusst wahr, was wir tun, mit welcher inneren Haltung wir es tun oder wie es uns wirklich geht – wir funktionieren einfach.

Jede bewusste Mikropause hilft uns, aus diesem Autopilot-Modus kurz zu verlassen und uns wieder auf den gegenwärtigen Moment zu fokussieren. Es ist, als würden wir aus einer Trance erwachen – kurz innehalten, durchatmen und den Augenblick bewusst wahrnehmen.

Vier effektive Mikropausen für den Alltag

Während Du diesen Artikel liest-genau jetzt-halt doch einmal kurz inne. Ein paar Momente nur-tue nichts und nimm wahr was Du in diesem Moment empfindest.

1. Körperwahrnehmung – den eigenen Körper bewusst spüren

Setze dich entspannt hin und richte deine Aufmerksamkeit für einen Moment auf deinen Körper. Spüre, wie deine Füße den Boden berühren, wie du auf deinem Stuhl sitzt und welche Körperpartien gerade besonders angespannt oder entspannt sind. Nimm einfach nur wahr, ohne etwas verändern zu müssen. Diese kurze Pause hilft dir, aus dem Autopiloten-Modus auszusteigen und dich wieder mit deinem Körper zu verbinden.

2. Atembeobachtung – den Atem als Anker nutzen

Schließe für ein paar Sekunden die Augen (wenn es möglich ist) und konzentriere dich nur auf deinen Atem. Spüre, wie die Luft durch deine Nase einströmt, wie sich deine Lunge füllt und dein Brustkorb hebt und senkt. Versuche nicht, deine Atmung zu verändern – nimm sie einfach nur bewusst wahr. Diese Übung beruhigt dein Nervensystem und verbindet dich mit dem Jetzt.

3. Dehnen – Verspannungen lösen

Gerade bei langem Sitzen vor dem Bildschirm sammeln sich Verspannungen an. Nimm dir eine kurze Pause, um dich zu dehnen: Ziehe deine Arme über den Kopf, rolle deine Schultern langsam nach hinten, neige den Kopf sanft von einer Seite zur anderen oder strecke deine Wirbelsäule. Schon eine Minute Dehnen kann die Durchblutung verbessern und dir neue Energie geben.

4. Bewusst aufstehen und sich kurz bewegen

Stehe langsam auf und nutze die Gelegenheit, dich kurz zu bewegen. Geh ein paar Schritte, lockere deine Beine oder schüttle deine Arme aus. Falls du kannst, laufe für ein paar Sekunden durch den Raum oder geh zum Fenster, um frische Luft zu schnappen. Diese kleine Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung und hilft, die Konzentration wiederherzustellen.

Mikropausen – Einfach, aber oft vergessen

Mikropausen sind keine Raketenwissenschaft – sie sind simpel, brauchen kaum Zeit und lassen sich leicht in den Alltag integrieren. Und trotzdem vergessen wir sie oft, besonders wenn der Termindruck hoch ist. Autsch- Wenn wir viel zu tun haben, neigen wir dazu, durchzuarbeiten und Pausen aufzuschieben – oder sie ganz auszulassen. Das Problem? Stress und Anspannung bauen sich im Laufe des Tages immer weiter auf, bis wir am Abend völlig erschöpft sind.

Wie du dich an deine Mini Auszeiten erinnerst

Jeder Alltagsmoment kann zu einer kleinen Auszeit werden. Damit das regelmäßige Innehalten nicht in Vergessenheit gerät und zur festen Gewohnheit wird, hilft es, Mikropausen mit bereits bestehenden Routinen zu verknüpfen. Überlege einmal: Welche Tätigkeiten wiederholen sich in deinem Tag? Telefonieren? E-Mails schreiben? Etwas ausarbeiten? Genau diese Momente kannst du bewusst mit kleinen Pausen verknüpfen:

🧘 Zwischen zwei Telefonaten – Bevor du das nächste Gespräch startest, atme tief ein und aus. Spüre, wie sich deine Bauchdecke hebt und senkt.

🧘 Nach dem Senden einer E-Mail – Nutze diesen Moment, schließe kurz die Augen und spüre deine Füße auf dem Boden. Wie fühlt sich dein Körper gerade an?

🧘 Während du auf eine Datei oder Website wartest – Löse Verspannungen, lockere deine Schultern oder mache eine kleine Dehnübung.

🧘 Beim Gang zur Kaffeemaschine oder ins MeetingGehe bewusst langsamer als sonst. Spüre, wie deine Fußsohlen den Boden berühren und wieder abrollen – statt gedanklich schon beim nächsten To-do zu sein.

💡 Tipp: Für den Anfang reicht es, eine dieser Übungen auszuprobieren. Wähle die, die dir am leichtesten fällt, und baue sie in deinen Alltag ein. Nach und nach kannst du weitere hinzufügen – ganz ohne Druck.

Mikropausen sind immer möglich – egal, wie voll dein Tag ist

Um Achtsamkeit zu praktizieren musst Du nicht jeden Morgen um 05:00 aufstehen und zwei Stunden meditieren…Achtsamkeit findet mitten im Leben statt. Immer-genau jetzt….Wenn du lernen möchtest, wie du Mikropausen mühelos in deinen Alltag integrierst, dann ist mein Kurs „Gelassenheit To Go“ vielleicht genau das Richtige für dich! Dort bekommst du einfache Anleitungen für kleine Pausen, die du direkt umsetzen kannst – ohne zusätzlichen Stress. So kann sich Dein Nervensystem mit jedem Innehalten sofort regulieren und Du unterbrichst den Strom der andauernden Geschäftigkeit. Ein effektiver Schritt auf dem Weg zu mehr Gelassenheit und Selbstbestimmtheit.

Statt dich nur von deiner To-Do-Liste treiben zu lassen, gönn dir Momente des bewussten Seins. Jeder achtsame Augenblick lässt den Stress schmelzen. Ich wünsche dir einen gelassenen Tag!

inklusive einer geführten Meditation am Ende des Beitrages

Regelmäßig praktizierte Dankbarkeit beschert Dir ein Gefühl von Zufriedenheit, Glück und Fülle und ist der Gegenpol zu Neid, Unzufriedenheit und Mangelbewusstsein. Jeder Mensch kann Dankbarkeit kultivieren. Ich erlebe doch immer wieder, dass einige Missverständnisse oder auch Widerstände auftauchen, wenn es um das Thema Dankbarkeit geht. Ich möchte ein paar Gedanken dazu zu teilen, was Dir vielleicht hilft, dieses kraftvolle Thema in Dein Leben zu bringen.

Default Mode des Gehirns

Wir sind oft sehr geübt darin, den Mangel in unserem Leben zu sehen, Fehler zu finden, jedes Haar in der Suppe zu identifizieren. Für unser Gehirn ist dieser Modus des Ausspähens von Gefahren oder Bedrohungen ein wichtiges Mittel, um unser Überleben zu sichern. Das heißt konkret, wenn wir immer nur die bunten Blümchen auf der Wiese gesehen hätten, aber nicht den nahenden Tiger, der uns vielleicht angreifen will, hätten unsere Vorfahren gar nicht überlebt. Daher ist es hilfreich, dass wir auch Ängste haben, Risiken einschätzen können, oder dass wir in einer konkreten Gefahr darauf vertrauen können, dass es eine Stressreaktion in uns gibt, die vollautomatisch abläuft und uns hilft und schützt. So weit so gut…

Leider neigt unser Gehirn aber auch dazu, unsere Umwelt ständig mit einer negativen Verzerrung wahrzunehmen. So als hätten wir ständig eine dunkle Brille auf, die uns vor allem die Probleme, Schwierigkeiten und Katastrophen sehen lässt. 💣

Ein kleines Experiment:

Schau Dir diese 5 Gleichungen an und beantworte für Dich die Frage: was fällt Dir auf?

10+3=13

60-15=45

45+5=51

87-7=80

4+7=11

Was ist Dir als erstes aufgefallen?

Den allermeisten Menschen fällt als erstes auf, dass eine Gleichung falsch ist. Ich habe bei diesem Experiment ehrlich gesagt selten gehört: 4 Gleichungen sind richtig 😀 und ich selber habe das bestimmt auch im ersten Moment nicht gedacht. Aber es ist doch auch die Wahrheit, dass vier Gleichungen richtig sind! Natürlich ist es so, dass eine Gleichung nicht stimmt und das soll ja auch zur Geltung kommen dürfen! Aber, auch wenn mehr richtig ist als falsch, richtet sich unser Fokus im Alltag oft eher auf das Suchen nach all dem, was nicht klappt, was besser sein könnte, was schief läuft. Wir erleben zudem die guten Seiten und Geschenke unseres Lebens sehr schnell als selbstverständlich und normal. Wenn es um persönliche Erfahrungen geht, bleiben die schlechten, negativen oder schmerzhaften Erfahrungen oft viel länger im Geist hängen, als die Guten. Anders gesagt: wir lernen schneller aus negativen Erlebnissen, als aus positiven.

Was bleibt eher an Dir hängen? Die positiven oder negativen Erfahrungen?

Evolutionär bedingt reagiert unser Gehirn also intensiver auf die negativen Ereignisse als auf die Positiven und speichert viel eher die blöden Ereignisse als die positiven Erfahrungen. Bei ersteren sind wir wie ein Klett Band, an dem die schlechten Erfahrungen kleben bleiben, bei letzteren sind wir eher wie Tautropfen auf einem Blatt: so schön sie auch sind, sie perlen schnell wieder von uns ab.

Ein paar Beispiele:

Unser Gehirn möchte uns vor Gefahren schützen und tendiert daher manchmal zu sehr dazu Probleme zu finden und Dinge zu dramatisieren. Wenn es aber keine wirklichen Gefahren gibt, fängt der Geist oft an, sich ständig damit zu beschäftigen was nicht gut gelaufen ist. Wir hadern mit irgendetwas, dramatisieren oder machen uns sorgenvolle Gedanken über die Zukunft. So richten wir dann viel Aufmerksamkeit auf den Mangel und die Schwierigkeiten, die es unbedingt zu vermeiden gilt. Auch, wenn wir noch gar nicht wissen, ob all diese Schwierigkeiten jemals eintreten werden. Aber sicher ist sicher…🤨

Diese Denkmuster laufen meist in einem unbewussten, vollautomatischen Modus ab. Das heißt wir entscheiden uns nicht bewusst für diese Art zu Denken, sondern es denkt einfach so in uns, weil wir es eben gewohnt sind und schon immer so gemacht haben. Jeder Gedanke hat allerdings auch ein dementsprechendes Gefühl im Schlepptau und so können wir uns regelrecht in einen schlechten Gefühlszustand `hineindenken´.

Die Energie folgt der Aufmerksamkeit
Wohin lenkst Du Deine Aufmerksamkeit ?

Worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken, wird größer

Dankbarkeit ist der Gegenpol

Wenn wir regelmäßig Dankbarkeit kultivieren, in dem wir uns beispielsweise am Abend 5 Sachen bewusst machen, die am heutigen Tag gut gelaufen sind, wirken wir diesem negativen Mechanismus entgegen.

Frage Dich am Morgen, am Abend und zwischendrin “für was bin ich gerade dankbar?” oder “für was bin ich heute dankbar?” Mach die Dinge ganz klein, dann findest Du bestimmt auch etwas, selbst wenn es Dir anfangs schwer fällt. Mach es zu einer ständigen Gewohnheit und Dankbarkeit zu Deinem Begleiter. Sofort wird sich Dein innerer Zustand ändern. So lenkst Du Deinen Fokus immer wieder auf Deine Ressourcen und nicht auf den Mangel.

Vielleicht hat Dich jemand angelächelt

Vielleicht sind Deine Schmerzen von gestern verflogen

Vielleicht hat jemand an Dich gedacht

Vielleicht haben Deine Balkonblumen angefangen zu blühen

Vielleicht ist zwar die Straßenbahn nicht gekommen, aber der Ersatz Bus hat reibungslos funktioniert (das ist bestimmt nicht in allen Ländern so)

Vielleicht hast Du keinen Strafzettel bekommen, obwohl Du im Halteverbot geparkt hast

usw. usw.

Schwierige Gefühle nicht erleben wollen?

Jetzt kommen wir zu einem der Missverständnisse, die ich ab und zu höre. Dankbarkeit zu praktizieren bedeutet, dass man sich alles rosarot denkt und schwierigen Gefühlen wie Trauer, Wut, Angst keinen Platz im Leben gibt. So als wäre Dankbarkeit eine dicke Decke, mit der man alles zudeckt, was man eben nicht empfinden will. Das ist falsch verstanden. Wenn ich beispielsweise gerade tiefe Trauer und auch Schmerz empfinde, weil mein Partner mich verlassen hat muss ich nicht sofort etwas finden, für das ich an dieser Tatsache Dankbarkeit empfinde. Es ist wichtig, allen Gefühlen Raum zu geben, der Trauer, dem Schmerz Zeit zu geben. Dennoch gibt es bestimmt in jedem Tag irgendetwas, für das ich dankbar sein kann, auch, wenn ich gerade eine schwierige Lebensphase erlebe. Vielleicht ist jemand da, der mich stützt, vielleicht hat mich jemand zum Lachen gebracht, vielleicht bin ich einfach dankbar, dass ich morgens aufgewacht bin. Ich selber habe erlebt, dass ich mein geliebtes (Seelen-)Pferd einschläfern musste und unendlich traurig war. Der Gedanke dankbar zu sein für die gemeinsame Zeit, die enge Verbindung und besonders tiefe Beziehung die wir haben durften, war für mich ein großer Trost. Es hat mir geholfen von dem riesen Schmerz nicht weggespült zu werden. So kann Dankbarkeit ein Gegenpol und Trost werden, auch in schwierigen Zeiten.

Impulse für Deine tägliche Dankbarkeitspraxis

Es gibt so viel, wofür Du dankbar sein kannst ! Sei einfach kreativ damit. Dies hier sind ein paar Impulse, die Du ausprobieren kannst.

Dankbarkeit jeden Tag

Schreibe jeden Tag 10 Dinge in ein Buch, für die Du dankbar bist. Atme dabei bewusst, so dass es von Herzen kommt.

Denke jeden Morgen an mindestens eine Sache für die Du dankbar bist, nachdem Du aufgewacht bist.

Gib Dankbarkeit weiter an andere Menschen. Bedanke Dich auch für ‘Kleinigkeiten’ oder für Ihre Zeit oder für Gespräche.

Sei gespannt was sich verändert !

Meditation für Dankbarkeit

Manchmal braucht es nur wenige Minuten, um unsere Perspektive zu verändern. Hier findest Du eine wohltuende Dankbarkeitsmeditation, die Dich dabei unterstützt, den Fokus weg von Sorgen und hin zu den vielen kleinen Geschenken des Lebens zu lenken. Gönn Dir eine kurze Auszeit von etwa 10 Minuten, schließe die Augen und öffne Dein Herz für das Gute, das Dich umgibt. Diese Meditation hilft Dir, die oft negative Grundtendenz unseres Gehirns sanft umzuprogrammieren – hin zu mehr Freude, innerer Ruhe und Zufriedenheit:

Kampf oder Flucht? Welches Muster kennst Du von Dir?

Autofahren kann schnell zur Stressfalle werden. Ständig gehetzt, genervt von anderen Verkehrsteilnehmern oder sogar ängstlich auf der Autobahn – viele erleben genau diese Situationen täglich. Doch wie kannst Du durch Achtsamkeit beim Autofahren entspannter bleiben?

Lass uns drei typische Szenarien anschauen:

1. Der Kampfmodus: Genervt von allen anderen auf der Straße

Du steigst ins Auto, drehst die Musik auf – und Dein Ego nimmt irgendwie unbewusst auf dem Beifahrersitz Platz:

👉 „Keiner kann hier richtig fahren – außer mir natürlich! Was macht der Trödler da vorne? Ich habe keine Zeit für sowas! Und jetzt blockiert auch noch ein Lieferwagen die Spur. Das gibt’s doch nicht… Ich könnte ausrasten!“

Kommt Dir das bekannt vor? Mal ehrlich – wenn Du alleine im Auto sitzt, fühlt es sich oft wie eine geschützte Blase an. Niemand hört Dich, niemand sieht Dich, und so lässt Du ungefiltert Deinen Frust raus. Doch genau diese innere Haltung sorgt dafür, dass Dein Stresspegel weiter steigt, Dein Puls schneller schlägt und Du angespannter fährst. 🚗💨

2. Der Fluchtmodus: Gehetzt und unter Druck

Vielleicht fühlst Du Dich aber oft auch eher so:

👉 „Oh nein, ich bin zu spät! Frühstücken und Schminken muss ich im Auto erledigen. Mist, Stau! Ich komme garantiert zu spät. Das ist eine Katastrophe!“

Diese Gedanken setzen Deinen Körper in Alarmbereitschaft. Dein Stresspegel steigt, die Konzentration sinkt – und das Risiko für Fehler wächst. Wusstest Du, dass Eile immer eine Stressreaktion in Gang setzt?

3. Erstarren: Angst im Straßenverkehr

Oder gehörst Du zu den Fahrern, die sich von anderen bedrängt fühlen und sich am liebsten in Luft auflösen würden, wenn es brenzlig wird?

👉 „Ich fahre mit 120 km/h, weil das hier erlaubt ist. Doch das Auto hinter mir rast auf mich zu, drängelt und blinkt mich an. Ich habe keine Möglichkeit auszuweichen! Mein Herz rast, ich bekomme Panik. Hoffentlich kann ich ihn gleich vorbei lassen…“

Viele Autofahrer spüren Angst und Unsicherheit, wenn sie bedrängt werden. Stressige Situationen wie diese können dann gefährlich werden, da man aus diesem Stress heraus oft falsch reagiert.

Der Straßenverkehr – eine tägliche Kampfarena?

Manchmal fühlt sich der Straßenverkehr wie ein Schlachtfeld an: Aggression, Rücksichtslosigkeit und wenig Hemmungen bestimmen das Geschehen. Je dichter der Verkehr, desto gereizter die Nerven. 🚗💨

Unsere Autos bieten uns zwar Schutz, aber sie schaffen auch eine Distanz zu den anderen Verkehrsteilnehmern. Wir sehen die Menschen hinter den Lenkrädern oft nicht – vergessen dabei aber, dass in jeder „Blechkiste“ ein Mensch mit Gefühlen, Sorgen und Zielen sitzt. Die Anonymität hinter dem Steuer verleitet dazu, Stress hemmungslos auszuleben – ähnlich wie in den sozialen Medien, wo manche ungefiltert ihren Frust herauslassen.

Es lässt sich nicht leugnen: Der Straßenverkehr ist einer der größten Stressfaktoren unserer Zeit. Wer täglich Auto fährt, sich regelmäßig im Stau wiederfindet oder ewig nach einem Parkplatz suchen muss, kennt das Gefühl nur zu gut.

💡 Wusstest Du? Deutsche Autofahrer verbringen im Schnitt 120 Stunden pro Jahr im Stau. Das sind 5 volle Tage, die oft mit Ärger und Frust vergeudet werden. Doch muss das wirklich so sein?

Was hat eigentlich die Steinzeit mit Autofahren zu tun?

Egal, welches Szenario Dich in Stress versetzt oder aus dem Gleichgewicht bringt – wir alle haben unsere Trigger, die unser inneres Stressmonster aktivieren.

Im Straßenverkehr zeigt sich das oft ganz automatisch:
🔥 Kampfmodus: Wut, Aggression, der Drang, es dem anderen „heimzuzahlen“.
😨 Fluchtmodus: Angst, Unsicherheit, das Gefühl von Ohnmacht.

Beides ist hinterm Steuer nicht gerade hilfreich. Doch genau das passiert, wenn wir uns machtlos fühlen, weil wir eben keinen Einfluss darauf haben, was die anderen Fahrer tun oder wie der Verkehr läuft.

Unser inneres Alarmsystem springt auf ROT – und je nach Typ und Situation reagieren wir mit Kampf oder Flucht.

In der Urzeit hat uns dieser Reflex das Leben gerettet, wenn ein wildes Tier uns angegriffen hat. Deshalb ist dieser Modus tief in uns verankert – ein Überlebensprogramm, das blitzschnell und automatisch abläuft.

Jemand nimmt uns die Vorfahrt oder hupt uns an – und Zack! Der Körper reagiert wie auf Knopfdruck: Wut steigt auf, der Puls rast, der Stress übernimmt.

Die Frage ist: Müssen wir diesem Automatismus immer folgen – oder gibt es eine andere Möglichkeit?

Natürlich können wir gewisse Vorkehrungen treffen, um Stress im Straßenverkehr zu vermeiden – zum Beispiel alternative Routen wählen, zu anderen Zeiten fahren oder das Auto ganz meiden. Aber klar, das ist nicht immer praktikabel.

Vielleicht ist Autofahren für Dich sogar unvermeidlich, sei es aus beruflichen Gründen – als Taxifahrer, Busfahrer, LKW-Fahrer oder Lieferdienst – oder einfach, weil es keine anderen Verkehrsmittel in Deiner Umgebung gibt.

Jeder hat seine eigenen Gründe, ins Auto zu steigen. Wenn das bei Dir so ist, dann habe ich jetzt ein paar achtsame Tipps für Dich, wie Du im Auto gelassener werden kannst:

Hier sind einige praktische Tipps, wie Du mit Achtsamkeit gelassener und entspannter beim Autofahren bleibst:

Achtsamkeit bedeutet, Deine eigenen Reaktionen bewusst wahrzunehmen.

Gerade im Straßenverkehr zeigt sich, wie wichtig das sein kann. Statt impulsiv zu reagieren, kannst Du lernen, Deine Emotionen offen und ohne Bewertung zu beobachten.

🚗 Trigger gibt es genug: Der Stau, die „lahme Ente“ vor Dir oder der Raser hinter Dir – aber wie gehst Du damit um?

Nimm Dir einen kurzen Moment, um bewusst bei Dir zu bleiben:

Atme tief in Deinen Bauchraum und spüre in Dich hinein:
Was passiert in Deinem Körper? Ist da Anspannung im Nacken, ein Kribbeln in den Händen oder ein schneller Herzschlag?
Welche Gedanken tauchen auf? „Das dauert ewig!“ – „Warum fährt der so langsam?“ – „Ich komme zu spät!“
Welche Emotionen spürst Du? Wut, Frustration, Ungeduld oder vielleicht sogar Angst?

Hier gibt es kein richtig oder falsch. Es geht nicht darum, Deine Reaktion zu unterdrücken oder sofort zu ändern, sondern sie einfach bewusst wahrzunehmen – ohne Bewertung.

💡 Manchmal reicht eine einzige Sekunde echter Achtsamkeit, um den Stress loszulassen und wieder gelassener zu fahren.

Wenn Dir das auch nur für einen kurzen Moment gelingt, hast Du die Chance, nicht automatisch in den Stressmodus zu verfallen. Statt Dich von der Situation mitreißen zu lassen, kannst Du einen Augenblick innehalten – nur für Dich.

Vielleicht entscheidest Du Dich dieses eine Mal bewusst dafür, zurückzulehnen, tief durchzuatmen und einfach bei Dir zu bleiben.

Ich sage nicht, dass es immer leicht ist – aber es ist möglich. Und manchmal genügt genau dieser kleine Moment der Achtsamkeit, um den Stress nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. 🚗✨

Erinnere Dich daran: In jedem Auto sitzt ein Mensch – genau wie Du. Jemand mit Gefühlen, Sorgen und einem eigenen Leben. Keiner auf der Straße ist Dein Feind, und die anderen Autofahrer sind weder Monster noch Idioten.

Klingt vielleicht nicht besonders cool, aber was wäre, wenn wir mit mehr Mitgefühl und Empathie fahren würden?

🚗 Die „lahme Ente“ vor Dir? Vielleicht ist es eine ältere Dame, die sich mühsam zum Einkaufen bewegt.
🚑 Der Raser hinter Dir? Vielleicht hat er ein krankes Kind im Auto und muss dringend zum Arzt.

Wir wissen nie, was die anderen Autofahrer gerade beschäftigt. Aber wir haben immer Einfluss auf unsere eigene Reaktion.

Metta Meditation im Auto:

Du kannst sogar innerlich einen mitfühlenden Wunsch für den anderen Fahrer formulieren, zum Beispiel:

💛 „Mögest Du glücklich sein.“
❤️ „Mögest Du gesund sein.“

Das mag ungewohnt klingen, doch es kann Dich sofort aus der Aggression in einen sanfteren Modus bringen.

Ja, das ist vielleicht die hohe Kunst der Achtsamkeit – aber warum nicht einfach mal ausprobieren?

Hand aufs Herz: Hat Dich der Kampfmodus jemals wirklich weitergebracht? Wahrscheinlich nicht. Es gibt bereits genug Konflikte auf der Welt – müssen wir wirklich noch zusätzlich Aggression im Straßenverkehr kultivieren?

Am Ende schadest Du Dir mit Ärger und Wut vor allem selbst. Gelassenheit macht die Fahrt nicht nur angenehmer, sondern schenkt Dir auch mehr innere Ruhe – und genau die kannst Du im Alltag sicher besser gebrauchen als Stress. 🚗

Die Zeit im Stau für dich nutzen

Wenn Dich ein Stau ausbremst, sieh es als Einladung zur Entschleunigung.

Nutze die Zeit für etwas, das Dir guttut: 🎶 Höre Deine Lieblingsmusik, 🎙️ einen inspirierenden Podcast oder rufe einen lieben Menschen an. Oder gönn Dir eine Mini-Meditation oder eine bewusste Atemübung, um Ruhe in Deinen Alltag zu bringen.

Vielleicht ist es dann keine verlorene Zeit, sondern geschenkte und gewonnene Zeit.

Ich sag’s Dir ganz ehrlich: Auch mir gelingt es nicht immer, im Auto gelassen zu bleiben. Und das ist völlig okay!

Es geht nicht darum, es perfekt zu machen. Aber jedes Mal, wenn es Dir gelingt, nicht sofort automatisch genervt zu sein, hast Du schon unglaublich viel gewonnen.

Wenn Du wissen willst, wie Du sofort eine Atemübung praktizieren kannst, trag Dich hier für mein kostenfreies Wochenprogramm “Stress Notfallkoffer” ein.

Gerade im Auto kommen oft Seiten von uns zum Vorschein, die wir sonst kaum kennen. Ist doch eigentlich faszinierend, wer da manchmal das Steuer in uns übernimmt, oder? 🙊

Vielleicht lohnt es sich, diese inneren Anteile einmal bewusster wahrzunehmen und kennenzulernen.

Wenn Du mehr über die wunderbare Welt der Achtsamkeit erfahren willst, buche ein kostenloses Infogespräch (ca. 20 Minuten) ganz einfach über mein Kontaktformular.

Sorge gut für Dich-auch beim Autofahren.

Wird PME abgekürzt oder manchmal auch PMR (für Progressive Muskelrelaxation)

Also die Entspannungsmethode PME ist grundsätzlich für jeden Menschen gut, ABER

Für Dich besonders gut geeignet, wenn Du z.B.:

Entspannen möchtest, aber das Gefühl hast, stillsitzen oder liegen ist schwierig und macht Dich eher nervös

Ganz ruhig zu werden braucht bei Dir etwas länger oder klappt auch manchmal gar nicht

Oder Du schon weißt, dass Deine Muskeln oft zu angespannt sind

Woher kommt diese Methode?

Sie wurde von dem amerikanischen Arzt Edmund Jacobson (1885-1976) entwickelt. Es gibt sie also schon eine ganze Weile. Er

beschäftigte sich mit dem engen Zusammenhang von Psychischen Belastungen und körperlichen

Verspannungen. Daraus folgerte er, dass man den Zusammenhang umkehren könne und durch

bewusste muskuläre Entspannung sich auch der psychische Allgemeinzustand eines Menschen verbessert. Zu Beginn der 30 er Jahre des letzten Jahrhunderts stellte er sein Verfahren erstmals an der Universität von Chicago vor. Sein Motto war:

you must relax – Du musst entspannen

Was kann man mit dieser Methode erreichen?

Wie alle Entspannungsverfahren helfen diese Übungen den Körper in einen entspannteren Zustand zu bringen. Das fühlt sich angenehm an und bringt uns mehr Gelassenheit in allen Lebenslagen.

Alles im Leben dreht sich um Gleichgewicht. Wir brauchen eine gewisse Anspannung, damit wir einen Antrieb haben, damit wir leistungsfähig sind und überhaupt morgens aufstehen. Aber genauso brauchen wir Zeiten der Ruhe und Erholung im Tag, damit die Anspannung und der Stress nicht zu groß werden. Um dieses gesunde Gleichgewicht zu bewahren, können Übungen aus der Progressiven Muskelentspannung beitragen.

Bei welchen Themen hilft diese Methode konkret?

Innere Unruhe und Ängste reduzieren

Gedanklich abschalten

Muskuläre Verspannungen lösen

Schmerzen reduzieren

Den Körper besser zu spüren

Stress wieder los zu werden

Besser einschlafen

Sich im Körper wohler fühlen

Wie genau funktioniert diese Methode?

Es ist ziemlich einfach und leicht zu lernen.

Bestimmte Muskeln werden in einer festgelegten Reihenfolge (progressiv) angespannt, wieder losgelassen und dann wird bewusst der Unterschied wahrgenommen. Dabei spielt die Aufmerksamkeit eine wichtige Rolle. Sie sollte auf die Empfindungen vor, während und nach der Anspannung gerichtet sein. Klingt einfach ? Ist es auch. Wie alle Entspannungsmethoden braucht es etwas Übung, bis man die Basis eingeübt hat, so dass es dann wie ein Reflex werden kann, die Muskeln loszulassen.

Es gibt längere und kürzerer Versionen, je nach Trainingsstand und Zeit kannst Du damit variieren.

Ist diese Methode wissenschaftlich fundiert?

In einer 1994 veröffentlichten Metastudie wurden 66 publizierte Studien mit zusammen etwa 3000 Patienten zur PME als eigenständigem Therapieverfahren ausgewertet. In 75 % der Studien wurden deutliche Symptombesserungen, in 60 % darüber hinaus Verbesserungen der allgemeinen Befindlichkeit festgestellt. Bei Angst- und Spannungszuständen (inklusive damit verbundener körperlicher Beschwerden) sei die spezifische Wirksamkeit der PME gut belegt (Quelle: Wikipedia)

Wie kann ich anfangen diese Methode zu lernen?

Ich zeige Dir gerne wie es geht. Kontaktiere mich einfach und buche ein kostenfreies Kennenlerngespräch.

Hab ich schon mal irgendwo gehört….
Dieser Satz begegnet mir häufig, ist ja auch kein Wunder, denn Autogenes Training (Abgekürzt AT) gibt es schon seit fast 100 Jahren. Klingt ja irgendwie Old School…
1932 (! ) veröffentlichte der Begründer dieser Methode, Johannes Heinrich Schultz, das Werk ‚ ‘Autogenes Training, konzentrative Selbstentspannung’. Dieses Training ermöglicht es einen körperlichen und geistigen Zustand der Entspannung auto-gen (also aus sich heraus) nur über die Konzentration und Vorstellungskraft herbei zu führen. Das funktioniert mit monotonen formelgleichen Sätzen, die in einer bestimmten Reihenfolge mehrmals wiederholt werden.


Ein Beispiel: durch das Wiederholen des Satzes „mein rechter Arm ist angenehm schwer“ stellt sich mit der Zeit ein angenehmes Gefühl der Schwere im rechten Arm ein. Das heißt, die Muskulatur im rechten Arm hat durch die gedankliche Wiederholung des Satzes mehr losgelassen, was zu einem erhöhen Schwereempfinden im Arm führt. Natürlich bleibt unser Körpergewicht immer gleich, der Körper fühlt sich einfach nur angenehm schwer und losgelassen an, wenn wir uns entspannen.

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Wenn wir unseren Gefühlen mit Achtsamkeit begegnen wollen, hören wir oft, dass alle Gefühle erst mal da sein dürfen, wir sie nicht wegdrücken, sondern sie eher „nur” zur Kenntnis nehmen sollen. Tja, gar nicht so einfach Gefühle nur zur Kenntnis zu nehmen, denn sie sind ja begleitet von einer gewissen Energie, die es manchmal fast unmöglich macht, nicht impulsiv und sofort zu reagieren, z.B. wenn das Gefühl Wut ist. Wut ist ja eine starke Antriebskraft und will sich irgendwie gleich in einer Handlung ausdrücken. Ein bisschen Wut ist ja manchmal ganz gut, um sich behaupten zu können oder um sich abgrenzen zu können, aber wie kann ich denn dieses Gefühl einfach nur da sein lassen, ohne gleich zuzuschlagen (zumindest verbal oder den Tisch).?

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Es gibt Zeiten im Leben die sind wie tiefe und schattige Täler, auch wenn Du weißt, dass woanders die Sonne immer scheint! Im Moment sind wir konfrontiert mit explodierenden Infektionszahlen, immer neue Meldungen von noch mehr Menschen auf Intensivstationen, fast 100.000 Corona Toten und erneuten drohenden einschneidenden Massnahmen für alle. Daneben die ganzen negativen Meldungen in den Nachrichten wie die  von Menschen, die irgendwo in einem Grenzgebiet zwischen Polen und Weißrussland in unwürdigen Bedingungen festgehalten werden, dem fortschreitenden Klimawandel, die zunehmende Abholzung des Regenwaldes usw. usw. Das kann auf Dauer ganz schön ermüdend und zermürbend sein und man kann sich diesem kollektivem negativem Strom an manchen Tagen nur sehr schwer entziehen.

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Wir sind alle unterschiedliche Persönlichkeiten mit Stärken und Schwächen, mit Angewohnheiten, Denkmustern, Sichtweisen, unterschiedlichem Humor und auch den vielfältigsten Verletzungen und Erfahrungen aus der Vergangenheit. Wenn wir mit anderen Menschen zu tun haben, gibt es immer welche bei denen läuft es einfach leicht, wir finden Übereinstimmungen, verstehen uns, haben Interesse aneinander, wir finden uns sympathisch und fühlen uns verstanden.
Dann gibt es welche, die sind uns irgendwie gleichgültig, oder wir erleben eine gewisse Distanz, haben auch kein sonderliches Interesse an Ihnen, oder wir finden einfach keinen gemeinsamen Nenner.
Oder es gibt Menschen, die sind uns unsympathisch, fremd, die ärgern uns durch ihr Verhalten, es gibt vielleicht Streit oder Konflikte, wir fühlen uns unverstanden, respektlos behandelt oder sind einfach nur genervt.
Was macht es aber mit mir, wenn ich mich immer wieder über den gleichen Kollegen ärgere? Wenn ich meinem Nachbarn aus dem Weg gehe, weil ich ihn schwierig finde, oder mich immer wieder über meine Eltern aufrege, weil sie jetzt schon wieder was ganz Blödes gesagt haben?

Jeder Ärger, Streit, Kampf kostet Kraft, raubt mir Energie und zehrt an meinen Gefühlen. Vielleicht macht es mich auch innerlich hart und unerbittlich und führt dazu, dass ich mich innerlich verschließe. Wenn wir für 5 Atemzüge die Augen schließen und in unser Herz atmen, können wir meistens spüren, ob wir innerlich versteinert sind, oder uns wieder öffnen können, um eine andere Sichtweise auszuprobieren.

Was oft im Konflikt innerlich passiert ist, dass wir uns über den Anderen stellen, bewusst oder unbewusst glauben, dass wir besser sind, im Recht sind, oder der Andere ja blöd ist, keine Ahnung hat oder einfach nur ein Depp, oder sogar krank ist.

Wie kann das aber gehen, zu hilfreicheren Gedanken zu kommen, wenn die Gefühle von Ärger sich in mir breit gemacht haben?

Auf einer gedachten Achse zwischen Hass und Liebe gibt es viele Abstufungen von Gefühlsqualitäten, die wir (für einen Menschen) empfinden können. Irgendwo in der Mitte dieser gedachten Linie befindet sich ein neutraler Bereich. Wenn es uns gelingt, unsere Gedanken zumindest in den neutralen Bereich zu bewegen, haben wir bereits viel gewonnen. Wir müssen, den Menschen nicht mögen, müssen ihn aber deshalb auch nicht geringschätzen.

Die Gedanken und damit auch die Gefühle zumindest in den neutralen Bereich bringen ! Das wäre schon ein erster (großer) Schritt.

Die Menschen, die für uns eine Herausforderung sind, können jedenfalls tolle Erfahrungen für uns ermöglichen und dazu beitragen, dass wir uns selber besser kennenlernen und auch weiter wachsen. Das könnte eine neue Sichtweise für uns sein, um uns nicht im Ärger zu verlieren. Vielleicht könnte es auch helfen, sich zu fragen, was dieser für uns schwierige Mensch besonders gut kann, um die Bewertungen über ihn, in den neutralen Bereich zu holen. Vielleicht kann er besonders gut für sich einstehen, oder hat einen gesunden Egoismus, oder ist besonders empfindsam, oder, oder…das ist dann eine Facette, die diesen Menschen auch ausmacht, neben vielen anderen…

Immer wieder hören und lesen wir, dass es hilfreich ist Achtsamkeit zu üben und den „Autopiloten“ in uns für eine gewisse Zeit abzuschalten und bewusst und selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen. Manchmal frage ich mich, wie das praktisch geht im Alltag zwischen to-do Listen und Aufgaben, die zu erledigen sind. Heute Morgen durfte ich eine Erfahrung dazu machen. Voller Tatendrang bin ich aufgestanden, mit einer Reihe von Punkten im Kopf, die ich heute abarbeiten wollte. Als aller erstes wurde ich mit einer Nachricht konfrontiert, die mich einfach traurig gemacht hat. Nun war mein erster Reflex zu sagen, „was soll`s ? Weiter im Text, es gibt viel zu tun…“ Irgendwie habe ich aber gespürt, dass mein Körper und meine Seele dagegen rebelliert haben, dieses Gefühl der Trauer und Berührtheit einfach nieder zu bügeln als dürfe es nicht sein.

Nun, dann bin ich in den Wald gegangen, da mein Körper eigentlich das Bedürfnis nach frischer Luft und Meditation in der Natur hatte. Es war ein herrlicher Herbstmorgen, voller Licht, Glitzer und Naturschönheiten. Nach 45 Minuten im Wald, konnte irgendwie alles in mir wieder seinen Platz finden, Klarheit und Ruhe einkehren und ich mich daraufhin allen Aufgaben mit Motivation widmen. Wie oft im Alltag gehen wir einfach über diese Hinweise des Körpers und der Seele hinweg, weil sie gerade nicht in unseren Plan passen? Wie oft muss unser Körper sich erst richtig deutlich melden, bevor wir innehalten und uns fragen, was würde mir jetzt in diesem Moment gerade gut tun?