Immer wieder hören und lesen wir, dass es hilfreich ist Achtsamkeit zu üben und den „Autopiloten“ in uns für eine gewisse Zeit abzuschalten und bewusst und selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen. Manchmal frage ich mich, wie das praktisch geht im Alltag zwischen to-do Listen und Aufgaben, die zu erledigen sind. Heute Morgen durfte ich eine Erfahrung dazu machen. Voller Tatendrang bin ich aufgestanden, mit einer Reihe von Punkten im Kopf, die ich heute abarbeiten wollte. Als aller erstes wurde ich mit einer Nachricht konfrontiert, die mich einfach traurig gemacht hat. Nun war mein erster Reflex zu sagen, „was soll`s ? Weiter im Text, es gibt viel zu tun…“ Irgendwie habe ich aber gespürt, dass mein Körper und meine Seele dagegen rebelliert haben, dieses Gefühl der Trauer und Berührtheit einfach nieder zu bügeln als dürfe es nicht sein.

Nun, dann bin ich in den Wald gegangen, da mein Körper eigentlich das Bedürfnis nach frischer Luft und Meditation in der Natur hatte. Es war ein herrlicher Herbstmorgen, voller Licht, Glitzer und Naturschönheiten. Nach 45 Minuten im Wald, konnte irgendwie alles in mir wieder seinen Platz finden, Klarheit und Ruhe einkehren und ich mich daraufhin allen Aufgaben mit Motivation widmen. Wie oft im Alltag gehen wir einfach über diese Hinweise des Körpers und der Seele hinweg, weil sie gerade nicht in unseren Plan passen? Wie oft muss unser Körper sich erst richtig deutlich melden, bevor wir innehalten und uns fragen, was würde mir jetzt in diesem Moment gerade gut tun?